Tipps zum Einstieg | |
Ökologisch sinnvolle Grünlandpflege in Streuobstwiesen |
Ausgangslage Unsere blumenbunten Wiesen entstanden in Jahrhunderten über eine Nutzung als Mähwiese mit Heugewinnung. Traditionelle Schnittzeitpunkte und -häufigkeiten schwanken von Jahr zu Jahr und können durchaus auch drei Schnitte umfassen. Der Schnitt und das Abräumen des Mähgutes ist immer ein radikaler Eingriff! Er führt aber dazu, dass sich eine artenreiche Flora und - damit zusammenhängend - eine artenreiche Kleintierfauna entwickeln kann. Unterbleibt die Nutzung, gewinnen im Laufe der Zeit krautige und holzige Pflanzen die Oberhand (Sukzession). Wird dagegen zu häufig geschnitten, können nur wenige Grasarten auf Dauer überleben. |
Was ist "artenreiches Grünland"? Eine artenreiche Wiese ist mehrschichtig aufgebaut. Neben Gräsern sind zahlreiche Pflanzenarten zu finden, die oft als "Leitarten" gelten. Oft sind es die "bunten" Arten, die den Aspekt der Wiese bestimmen. Je stärker eine Wiese gedüngt wird, umso besser geht es einigen konkurrenzkräftigen Arten, viele andere Arten haben dann keine Chance mehr. Umgekehrt gilt: Je nährstoffarmer der Boden ist, umso bessere Bedingungen finden konkurrenzempfindliche Pflanzen vor. Und das sind in der Regel sehr viele derjenigen Blütenpflanzen, die eine artenreiche Wiese prägen und Grundlage für eine artenreiche Kleintierfauna sind. |
Eine kleine Eigendiagnose führt hier weiter: | ||||
a) | Dominiert im Frühjahr der Löwenzahn? | |||
b) | Steht das Gras im Juni bis zum Bauch? | |||
c) | Ist die Wiese im Juni von Obergräsern dominiert und sind nur wenige bunte Blumen zu sehen? | |||
d) | Sind hier typische Stickstoffzeiger wie Brennnessel, Kerbel und Bärenklau flächig vertreten? | |||
e) | Fliegen im Frühsommer nur weisse Schmetterlinge umher oder auch bunte wie z.B. Bläulinge oder das weiss-schwarz gescheckte Schachbrett? |